Artikel vom 06.08.2008 aus der Rubrik Sportmedizin |
Tauchen - aber nur mit Tauglichkeitsuntersuchung
Tauchen hat sich zu einem beliebten Freizeitssport entwickelt. In fast jedem Urlaubsort am Meer werden Tauchkurse angeboten und es ist auch verlockend, exotische Fische und Korallen einmal aus der Nähe zu sehen. Wer tauchen lernen möchte, sollte sich aber vorher einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung unterziehen.
Was kann beim Tauchen passieren?
Wer ungeübt und leichtsinnig taucht, riskiert unter Umständen sein Leben.
Es kann zu einem Lungenriss oder zu einem Dekompressionsunfall kommen. Zu schnelles Auftauchen kann zu einer Lungenembolie führen. Selbst Tage nach dem Tauchgang kann es noch zu einer Dekompression kommen. Selbst bei leichten Gelenkschmerzen oder einem unangenehmen Kribbeln auf der Haut, sollte sofort ein Arzt und eine Druckkammer aufgesucht werden.
Eine weitere Gefahr ist der Tiefenrausch. Beim Tauchen bekommt Stickstoff eine narkotisierende Wirkung. Das führt zu Handlungsunfähigkeit und Orientierungslosigkeit. Diese Gefahr besteht schon bei einer Tauchtiefe von 40 m. Anfänger sollten deshalb nie tiefer als maximal 18 m tauchen.
Warum eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung?
Beim Tauchen ist der Körper enormen Belastungen ausgesetzt. Schon in einer Tiefe von 40 m steigt der Druck um ein Fünffaches des normalen Luftdrucks. Um sicher zu stellen, das der Körper dieses Belastungen gewachsen ist, sollte ein Arzt die Tauchtauglichkeit feststellen. Seriöse Tauchschulen lassen sich bei der Anmeldung zu einem Tauchkurs eine ärztliche Bescheinigung zeigen oder machen es sogar zu Pflicht.
Was geschieht bei einer Tauchtauglichkeitsprüfung?
Zunächst werden Röntgenaufnahmen des Brustkorbes gemacht, sowie eine Blut- und Urinprobe genommen und eine Blutsenkung gemacht. Der Arzt untersucht den Hals - Nasen und Ohrenbereich und führt einen Sehtest durch. Dazu kommen ein Ruhe- und ein Belastungs EKG. Zum Schluss werden bei einer so genannten Vitalprüfung das Lungenvolumen und die Atemstoßstärke gemessen.
Sind alle Wert in Ordnung, stellt der Arzt eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung aus.
Wer sollte nicht tauchen?
Bei einer Herz- und Kreislauferkrankung sollte auf das Tauchen verzichtet werden. Ebenso bei Lungenfunktionsstörungen und bei chronischen Erkrankungen des Mittelohres oder der Nasennebenhöhlen. Schwangere Frauen sollten generell aufs Tauchen verzichten, das gilt auch für Kinder unter acht Jahren.
Was muss beim Tauchen beachtet werden?
Niemals alleine tauchen. Sollte es zu einem Zwischenfall kommen, dann kann der Partner erste Hilfe leisten oder sofort Hilfe holen. Nie aus dem Flugzeug steigen und direkt tauchen. Zwischen Fliegen und Tauchen sollten mindestens 24 Stunden liegen.
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